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Gründe für Mobilitätsmanagement

Insbesondere in den Ballungsräumen, aber auch zunehmend in Ballungsrandgebieten und ländlichen Regionen, sind die Verkehrsprobleme nicht zu übersehen.

Flächenprobleme

Deutschland ist ein dicht besiedeltes Land. Vor allem in den Ballungsräumen ist der Druck auf die Flächennutzung hoch; Flächen für den fließenden und für den ruhenden Verkehrs stehen in Konkurrenz zu anderen Flächennutzungen (Wohnen, Arbeiten, Erholung). Und auch die vorhandene Verkehrsinfrastruktur ist stark belastet, Verkehrsprobleme und Staumeldungen nehmen bereits seit langer Zeit zu. Ein Arbeitnehmer in Deutschland verbringt heute in den Ballungsräumen durchschnittlich 30 h pro Jahr im Stau. [1].

Gesundheitsgefahren

Die Konzentrationen an Stickstoffoxiden und Feinstaub überschreiten in vielen deutschen Städten die vorgeschriebenen Grenzwerte. Zum Schutz der menschlichen Gesundheit wurden 2010 europaweit Grenzwerte für Stickstoffdioxid festgelegt. Seit Ende der 90er Jahre stagnieren die Jahresmittelwerte, an weit mehr als der Hälfte aller der verkehrsnahen Meßstationen überschriten die Konzentrationen den Grenzwert. In verschiedenen Städten drohen deshalb Fahrverbote.[2]

Energiewende

Verkehr benötigt Energie. Über 90% der im Verkehr eingesetzten Energie stammt aus fossilen Energiequellen (Benzin, Diesel, Erdgas). Fossile Energieträger sind nur begrenzt verfügbar, so dass erneuerbare Energieträger zukünftig stärker genutzt werden müssen.

Klimaschutz

Der Verkehr in Deutschland verursacht heute noch genauso viele CO2-Emissionen wie 1990 – trotz effizienterer Motorentechnik. Damit hat sich der Verkehrsbereich zum Sorgenkind der internationalen Klimaschutzziele gemacht.

Aus diesen Gründen gewinnt auch in Betrieben und Einrichtungen das Mobilitätsmanagement an Bedeutung.

Definition "Betriebliches Mobilitätsmanagement"

Betriebliches Mobilitätsmanagement verbessert die Organisation aller Verkehrswege eines Betriebes bzw. einer Einrichtung mit. Dazu gehören die Arbeits- und Dienstwege der Beschäftigten, die Erreichbarkeit des Standorts für Kunden und Geschäftspartner, aber auch die effiziente Abwicklung von Versand- und Lieferverkehren. Alle am Standort verfügbaren Angebote und Verkehrsträger werden mit ihren spezifischen Stärken einbezogen.Dadurch werden unnötiger Verkehr mit den dabei entstehenden Kosten vermieden, die Umwelt entlastet, die Gesundheit der MitarbeiterInnen gefördert und das Image des Unternehmens verbessert.

In der Fachliteratur gibt es weitere Definitionen des Begriffs "Betriebliches Mobilitätsmanagement", die sich teilweise auf bestimmte Handlungsfelder (z.B. die Arbeitswege der Mitarbeiter") oder Handlungsoptionen (z.B. die Vermeidung von Pkw-Alleinfahrten durch Angebote des öffentlichen Verkehrs") fokussieren.

Anlässe für das betriebliche Mobilitätsmanagement

Ein betriebliches Mobilitätsmanagement kann in Betrieben und Einrichtungen jeder Größe und Branche eingeführt werden. Es gibt bestimmte Anlässe, die erfahrungsgemäß häufig in Betrieben und Einrichtungen zur Einführung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements führen.

Unterstützung und Förderung

Die Einführung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements und die Erstellung und Umsetzung von betrieblichen Mobilitätskonzepten und -maßnahmen wird zunehmend unterstützt und gefördert.

Rahmenbedingungen des betrieblichen Mobilitätsmanagements

Das betriebliche Mobilitätsmanagement ist in ein System von betrieblichen, städtebaulichen, rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen eingebunden. Maßnahmen des BMM entfalten eine größere und nachhaltigere Wirkung, wenn sie in übergeordnete Strukturen eingebunden werden.

Literaturhinweise

VDI-Richtlinie 5110, Blatt 1 (Entwurf): Betriebliches Mobilitätsmanagement, Qualifikationsmerkmale für die Auswahl von befähigten Personen im Mobilitätsmanagement, Mai 2018, Quelle: [3]

ACE (2018): Mobilität gestalten, Stillstand verhindern - Analysen, Praxiberichte und Aktuelles zum betrieblichen Mobilitätsmanagement in Deutschland, Broschüre im Rahmen des Projektes "Gute Wege zur guten Arbeit", herausgegeben vom ACE Auto Club Europa e.V., gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, Berlin, Mai 2018, Download: [4]

Stadt Graz (2014): Betriebliches Mobilitätsmanagement - Ein Leitfaden zur Unterstützung umweltfreundlicher Wege zur Arbeit, Hrsg.: Stadt Graz, Abteilung für Verkehrsplanung, bearbeitet durch Forschungsgesellschaft Mobilität - FGM, Graz, Januar 2014, Download: [5]

DIHK (2017): Praxisleitfaden Betriebliches Mobilitätsmanagement, Publikation im Rahmen der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz (MIE), Hrsg.: Servicestelle der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz bei der DIHK Service GmbH, gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Berlin 2017, Download: [6]

Zukunftsnetz Mobilität NRW (2016): Kosteneffizienz durch Mobilitätsmanagement - Handbuch für die kommunale Praxis, Hrsg.: Geschäftsstelle Zukunftsnetz Mobilität NRW beim Verkehrsverbund Rhein-Sieg, gefördert durch das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Köln 2016

TU Berlin (2017): Mobilität erfolgreich managen - Konzepte und Strategien für eine zukunftsfähige Verkehrspolitik mit Mobilitätsmanagement, erstellt im Rahmen des Projektes "Mobilitätsmanagement in Deutschland - Möglichkeiten und Grenzen verkehrspolitischer Gestaltung am Beispiel Mobilitätsmanagement", Hrsg.: Technische Universität Berlin, Fakultät Verkehrs- und Maschinensysteme, Institut für Land- und Seeverkehr, Fachgebiet Integrierte Verkehrsplanung, bearbeitet durch: Prof. Dr. Oliver Schwedes, Benjamin Sternkopf, Alexander Rammert, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, Berlin 2017, Quelle: [7]

BMVI (2018): Verkehr in Zahlen 2017/2018 [8]

BMVI (2017): Mobilität in Deutschland [9]